Die SPD-Stadtratsfraktion hat auf den Vorstoß der Grünen-Fraktion, ein Denkmalschutzantrag für das Trierer Theater-Gebäude zu stellen, mit Besorgnis und Verwunderung reagiert. „Denkmalschutz ist besonders in einer so geschichtsträchtigen Stadt wie in Trier wichtig. Aber der Denkmalschutz darf nicht für eine Ego-Nummer ausgenutzt werden. Dafür ist unser Theater uns allen zu wichtig. Die Argumentation der Grünen lässt dies jedoch befürchten“, so der kulturpolitische Sprecher Markus Nöhl. „Wir wollen sanieren, einen kulturellen Platz für die Zukunft und gute Arbeitsbedingungen für die Theatermitarbeiter*innen schaffen. Das Theatergebäude ist für unser Stadtbild von großer Bedeutung, so dass wir hier natürlich eine gute Lösung bei der Sanierung anstreben. Der Kulturdezernent hat bereits signalisiert, dass wir auch ohne Wettbewerb gute Möglichkeiten finden, dass die Kommunalpolitik bei der Ausgestaltung der Sanierung mitsprechen kann.“ Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte in einer Pressemitteilung erklärt, dass eine Unterschutzstellung nötig sei, da der Landesrechnungshof empfehle, keinen Planungswettbewerb durchzuführen. Nöhl machte darüber hinaus darauf aufmerksam, dass die Frage nach dem Denkmalschutzwert des Theaters bereits 2015 geprüft und verneint worden war. Dies hatte die Stadt am vergangenen Freitag nochmals bestätigt. Die Grünen waren damals wie heute mit Dominik Heinrich im entsprechenden Beirat vertreten.
Der Fraktionsvorsitzenden Sven Teuber sorgt sich über das Demokratie-Verständnis der Grünen im Rat. So hatten die Grünen in einem Social-Media-Statement mitgeteilt, dass die Diskussion über die Theatersanierung aufgrund ihrer Komplexität Experten überlassen werden solle. „Das Theater bewegt die Triererinnen und Trierer. Und das völlig zu Recht. Wir schätzen unser Theater und wollen, dass auch die baulichen Rahmenbedingungen entsprechend sind. Dass hier nun eine breite Diskussion über den Grünen-Vorstoß entbrennt, ist nur logisch und nachvollziehbar. Das ist Demokratie. Statt dies als unsachlich zu kritisieren, sollten die Grünen eher zu ihren alten Werten der Basisdemokratie zurückkehren. Gerade bei so einem wichtigen Bauprojekt ist es wichtig, die Menschen mitzunehmen“, so Teuber.
