„Gewalt gegen Frauen hat viele Facetten und viele Opfer, zu über 80 % Frauen, denen Gewalt angetan wird. Dies habe ich an diesem Tag eindrücklich aufgezeigt bekommen und bin dankbar, dass diese Institutionen im Opfer- und Täterschutz nachhaltige Arbeit leisten“, sagte Sven Teuber in einem ersten Resümee auf seine Gesprächsinitiative als Trierer Landtagsabgeordneter anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Es trafen sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Institutionen im Bürgerbüro von Sven Teuber, um gemeinsam mit den SPD-Landtagsabgeordneten Ingeborg Sahler-Fesel und Sven Teuber zu diskutieren und Eindrücke aus der täglichen Arbeit mit Gewaltopfern zu berichten. Die Eindrücke aus dieser ersten Gesprächsrunde werden nun entsprechend verarbeitet und dann in konkrete Handlungsaufträge für die Politik umgewandelt.

An der Gesprächsrunde nahmen insgesamt 15 Vertreter unterschiedlicher Institutionen teil. Unter anderem waren Vertreterinnen von Pro Familia, dem Sozialdienst katholischer Frauen, Terre des Femmes, der Interventionsstelle oder dem Frauennotruf sowie der Stadtverwaltung an der Diskussion beteiligt. Ingeborg Sahler-Fesel und Sven Teuber vertreten als Mitglieder im Ausschuss für Gleichstellung und Frauenförderung des Landtags sowie in ihren kommunalen Funktionen im Landkreis und Stadt gleichstellungspolitische Fragen. Daher sahen beide SPD Politiker diese Runde als Auftakt, um kontinuierlich im Dialog zu bleiben. Denn der Bedarf ist leider groß, wie man an den erstmals breit erhobenen Zahlen erkennt, die vom Bundesfamilienministerium und Bundeskriminalamt für das Jahr 2015 erhoben wurden. Nicht nur physische Gewalt, sondern auch psychische Gewalt fordert viele Opfer. Ausweislich der aktuell veröffentlichten Zahlen wurden durch ihre Partner oder Ex-Partner insgesamt 127.457 Personen Opfer von Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Bedrohung und Stalking. 82 Prozent der Opfer sind Frauen. Fast die Hälfte von ihnen lebte zum Tatzeitpunkt mit dem Täter in einem Haushalt (49 Prozent). „Die Dunkelziffer ist noch immer sehr groß, weil sich viele nicht trauen bzw. nicht die Möglichkeiten sehen, sich aus dem Druck zu befreien“, stellt Teuber besorgt fest. „Hier ist die Politik extrem gefordert“, nimmt der Sozialdemokrat die Aufgabe sehr ernst.
In der Diskussion wurde als neue Herausforderung der täglichen Arbeit die Begegnung mit der Problematik im Rahmen der Integration von geflüchteten Menschen und den kulturellen Unterschieden identifiziert. Oftmals spielt hierbei die Sprachbarriere eine enorme Rolle. Es mangelt an Dolmetschern bzw. finanziellen Ressourcen oder auch an spezifizierten Anwälten.

„Die SPD wird sich den Herausforderungen weiter annehmen, um auf der bereits sehr erfolgreichen Arbeit aufzubauen. Dabei ist zu betonen, dass die Stadt Trier und das Land finanziell enorme Anstrengungen unternehmen, die wir uns anteilig auch lange vom Landkreis Trier-Saarburg wünschen. Inhaltlich stehen dabei für mich Fragen des Wohnraums für Schutzsuchende, Möglichkeiten der Prävention bspw. in Schulen oder auch eine weitere Enttabuisierung dieses Themas in der Gesellschaft zentral an“, führt Teuber aus.

(Pressemitteilung des Trierer Abgeordneten Sven Teuber, 25. November 2016)