„Wir spüren die Auswirkungen des Klimawandels allenthalben, aber aktuell insbesondere auch an den immer länger andauernden Hitzewellen und Dürreperioden ohne Niederschlag. Dies belastet uns und die Natur allgemein sehr und wir müssen uns als Stadt aufmachen, alle Bürger:innen zu schützen, Stadtgestaltung dem Klimawandel anzupassen und auch die Artenvielfalt zu erhalten. Daher werden wir als SPD-Fraktion im Stadtrat im September die Erstellung eines „Hitzeplan Trier“ beantragen, der konkrete Maßnahmen beinhalten soll, um diese Ziele zu erreichen“, führt Sven Teuber für die SPD-Fraktion aus.

Die Bundesregierung und Bundesländer haben bereits 2017 Handlungsempfehlungen herausgegeben, mit denen die Kommunen aufgefordert wurden, kommunale Hitzepläne zur Klimaanpassung zu erstellen. Ein Ziel soll dabei die Sensibilisierung und Warnung von Bürger:innen bei jeweiligen Hitzewellen darstellen, hier dient Frankreich als Vorbild. Ein weiteres Ziel liegt in Handlungsempfehlungen für einen sicheren Umgang gerade für die vulnerablen Gruppen, die besonders lebensbedrohlich gefährdet sind, indem sie zB besonders schnell dehydrieren. Das Bundesgesundheitsministerium stellt hierzu eine steigende Todesfolge aufgrund von Hitze und UV-bedingten Erkrankungen wie Hautkrebs fest. Daher stellt ein weiterer Teil von Hitzeplänen, die klimaangepasste Stadtgestaltung dar, die zB durch eine stärker entsiegelte, mehr mit Grün (auch mobilen Grünelementen) und Beschattung sowie Bewässerungsflächen für ein besseres Klima sorgt. Das Bundesamt für Strahlenschutz warnte erst jüngst noch einmal davor, dass gerade in den Innenstädten, auf Spielplätzen oder auch in Schulen und Kitas häufig keine oder nicht ausreichende Schattenplätze zur Verfügung stünden. Die Bedeutung dessen zur frühzeitigen Prävention und Vermeidung von Hauptkrebserkrankungen wie auch weiteren gesundheitlichen Folgen der Erhitzung steige rasant. Insgesamt stellt der Deutsche Wetterdienst im Mittel zwischen 1951 und 2021 eine Zunahme von 132 Sonnenstunden fest und geht für 2022 vom sonnigsten Jahr seit der Wetteraufzeichnung aus – Tendenz steigend.

Teuber zeigt auf, dass die Trierer SPD-Fraktion in Trier schon gute Ansätze in die Richtung sieht, aber noch strategischer und umsetzungsstärker vorgegangen werden müsse, um Menschen besser zu schützen: „Wir sehen in Trier zum Beispiel mit den Erarbeitungen der Klimaschutzmanager:innen und der Gruppe KUE schon wichtige Erkenntnisse erarbeitet, auf die man zügig aufbauen kann, um unter Einbeziehung von Erfahrungen anderer Städte, die bereits einen Hitzeplan erstellt haben, Trier ebenfalls zügig Hitze resilienter zu gestalten und alle Menschen besser zu schützen. Städte wie Mannheim, Worms oder Freiburg sind hier aus unserer Sicht vorbildlich vorangegangen. Wir wollen, dass Trier bis 2024 hier konsequent folgt und den zum Beispiel mit Stadtraum bei der konsequenten Baumpflanzung, artengerechten Begrünung oder auch durch die Stadtwerke ausgebauten kostenlosen Trinkwasserbrunnen eingeschlagenen Weg zielgerichtet, strategisch weitergeht. Es braucht aus Sicht der Trierer SPD Fraktion einen Maßnahmenkatalog in einem „Hitzeplan Trier“, der Bürger:innen, Wissenschaft, Verbände und Politik einbindet, mitnimmt und uns alle in der Stadt auch das Leben angepasst an das sich ändernde Klima gut, gesund und sicher leben lässt. Wie wichtig dafür auch ein Schutz und Ausbau von Grünflächen sowie die Artenvielfalt sind, sollte spätestens jetzt allen bewusst werden, wo die Temperaturunterschiede zwischen stark versiegelten Flächen und Grünflächen mit Baumbestand schnell spürbar werden. Eine intelligentere Begrünung zum Beispiel des Viehmarktes oder auch eine Entsiegelung von Schulhöfen sowie eine konsequentere Begrünung von Fassaden und Dächern sind hier Elemente, die helfen, ohne grundsätzlich Nutzungen verändern zu müssen.“

Pressemeldung der Trierer SPD Stadtratsfraktion, 29.07.22

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