Auf Initiative des AK Nachhaltigkeit der SPD Stadtratsfraktion hatten wir am 03. Juni 2022 Gelegenheit hinter die Kulissen in der Abfallwirtschaft zu blicken. Aus der SPD Stadtratsfraktion waren Monika Berger, Sabine Mock und Marco Marzi mit dabei.
A.R.T.-Geschäftsführer Dr. Maximilian Monzel mit seinem Team hatten uns eingeladen und bei einem 4-stündigen Rundgang bekamen wir einen Eindruck von der Dimension und der technischen Leistung. Die Entsorgung, die hier stark von der Verwertung geprägt ist, ist eine hoheitliche, kommunale Aufgabe. In dem Zusammenhang ist es natürlich interessant, dass überall dort, wo wirtschaftlich Profite zu erzielen sind, wie vor allem bei Verpackungsabfällen, privat wirtschaftende Unternehmen Rosinen picken können und dem gebührenfinanzierten Verband die Restaufgaben überlässt. Ein überdenkenswerter Status Quo.
Aber der Reihe nach.
Das EVZ arbeitet weitgehend vollautomatisiert. Über die Anlieferung werden mit den Abfallsammelfahrzeugen täglich ca. 500 Tonnen Restmüll aus dem Gebiet des Zweckverbandes verarbeitet. Das sind dann im Jahr 130.000 Tonnen Abfall, die hier getrocknet, zerkleinert und aufbereitet werden. Das Ziel ist es, aus dem Abfall die dort enthaltenen Wertstoffe wie beispielsweise Metalle wieder in den Kreislauf zurückzuführen. In der Umsetzung ist auch eine Sortierung und Verwertung von Kunststoffabfällen.
Dr. Monzel gab sehr offene Einblicke und stellte sich auch vielen Fragen. Wer hätte gedacht, dass im Einzugsbereich des Zweckverbandes der Hinweis auf Trier zu Blockadehaltungen führt ? Kopfschütteln bei den Teilnehmern des Rundganges. Aber auch der Hinweis auf die Schwierigkeiten bei der Einführung von Abfalltrennsystemen in den kommunalen Bildungseinrichtungen führt zu Erstaunen. Auch die Möglichkeit zur Umstellung der Abholfahrzeuge auf moderne Wasserstoffantriebe wurde angesprochen. Geeignete 4-achsige Entsorgungsfahrzeuge mit leistungsfähigem Antrieb ohne Verbrenner sind noch nicht verfügbar Somit kann der A.R.T. an der Stelle leider derzeit kein Vorreiter sein.
Letztendlich müssen bei allen Überlegungen zur nachhaltigeren Abfallwirtschaft auch die Kosten und die damit auf die Bürger umgelegten Gebühren sozialverträglich im Blick gehalten werden.
Die einprägsame Formulierung von Dr. Monzel „Welches Schweinderl hätten‘s denn gerne ?“ gab die Aufgabe zur Entscheidung an die Kommunalpolitik weiter. Den Ball nehmen wir gerne auf.