Seit 111 Jahren begehen Frauen am 8. März den Internationalen Frauentag. Das ursprüngliche Anliegen – die Einführung des Frauenwahlrechts – ist erreicht. Viele andere Ungerechtigkeiten bestehen weiterhin. Frauen verdienen weniger als Männer, sind weniger stark in Führungspositionen und Parlamenten vertreten und sind im hohen Maße von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen. Die Aufgaben in Erwerbs- und Care-Arbeit sind immer noch ungleich verteilt. Und auch regional gibt es spezifische Problemlagen, wie die Versorgungslücke bei sicheren Schwangerschaftsabbrüchen, die förmlich nach einer Beseitigung schreien. Deshalb ist es heute genauso wichtig wie früher, sich für Gleichberechtigung einzusetzen.

Vor einem Jahr hat der Stadtrat die personellen und organisatorischen Voraussetzungen im Jugendamt geschaffen, um die Istanbul-Konvention in Trier umzusetzen. Das ist ein wichtiger Schritt! Als SPD-Fraktion setzen wir uns für den Abbau struktureller Benachteiligungen ein und bringen mit einer aktive Gleichstellungspolitik die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, vielfältige Familienmodelle und die Frauenquote voran.

Es freut uns sehr, dass sich in Trier ein progressives Netzwerk formiert, dass den Kampf gegen Geschlechterdiskrimierung auf die Straße bringt und u. a. für den 08. März eine Demonstration (18 Uhr, Viehmarkt) auf die Beine gestellt hat. Machen Sie mit – egal welchem Geschlecht Sie angehören. Denn Gleichberechtigung geht uns alle an!

Isabell Juchem, Sprecherin für Gleichstellung