Am 21. Februar, dem Internationalen Tag der Muttersprache, macht die Unesco auf das Verschwinden von Muttersprachen aufmerksam und unterstreicht ihre Bedeutung zur Schaffung einer Gesellschaft der kulturellen Vielfalt. Im Bewusstsein der Bedeutung der Pflege der Muttersprache für die Identität der zu uns gekommenen Migrantenkinder und -jugendlichen hat der Stadtrat schon vor Jahren im Rahmen des Integrationskonzepts den muttersprachlichen Unterricht als wichtigen Faktor in der Bildung von Kindern und Jugendlichen anerkannt. Heute gibt es in Trier muttersprachlichen Unterricht in neun Sprachen für Kinder und Jugendliche aus den am stärksten vertreten Kulturkreisen. Auch die Rolle der Eltern und der Erwachsenen im Allgemeinen im Prozess der gegenseitigen Akzeptanz und Teilhabe in unserer Gesellschaft ist wichtig – aber nur möglich, wenn die Gleichheit in der Unterschiedlichkeit akzeptiert wird. Deshalb setzt sich die SPD-Fraktion für einen Paradigmenwechsel in der Integrationspolitik der Stadt ein. Die Schaffung einer Haushaltslinie zur Finanzierung von Dolmetscherdiensten in Schulen und die Übersetzung von Formularen und grundlegenden Informationen für Eltern, die noch nicht Deutsch sprechen, ist nur eine der Maßnahmen, die im Stadtrat eingeleitet und genehmigt wurden.

Die Veröffentlichung des Infoblatts über Schulbuchausleihe, Schülerbeförderung und Schulessen in acht Sprachen ist das jüngste Beispiel, wie mit kleinen Schritten entscheidende Fortschritte für eine offene, mehrsprachige Wissensgesellschaft erzielt werden können, in der jede Community und jede Muttersprache ihren Platz neben der Sprache der Aufnahmegesellschaft hat. Ein Weg, den wir weiterhin ohne Abweichungen oder Umwege beschreiten werden.

Dr. Maria Duran Kremer,

Sprecherin für Migration und Integration