Die Landesregierung hat angekündigt, Modellkommunen mit schlüssigem Test- und Nachverfolgungskonzept einzelne behutsame Öffnungen zu ermöglichen. Der Trierer Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Trierer SPD, Sven Teuber, möchte diese Chance für Trier zügig nutzen und schlägt einen „Trier-Plan“ vor. Dieser beinhaltet ein dichtes Netz an Teststationen, u.a. mit mobilen Busteststationen, eine stadtweit genutzte Nachverfolgungs-App zur Kontaktverfolgung und ein „Trier-Ticket“, das den Testnachweis vorhält und damit die Nutzung von Bildungs-, Sport- und Kulturangeboten, Gastronomie und Einzelhandel möglich macht. Teuber hat diesen Vorschlag heute schriftlich dem Trierer Oberbürgermeister zur Verfügung gestellt. Er dankte dabei der gesamten Stadtverwaltung für die bisherige sehr erfolgreiche Arbeit in der Pandemiebekämpfung.

„Trier ist bislang ebenso verhältnismäßig gut durch diese Pandemie gekommen wie auch unser Bundesland Rheinland-Pfalz. Wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem Kommunen erlaubt wird, mit eigenen Konzepten von Tests und Nachverfolgung, Menschen wieder gewohnte Freiheiten ein Stück weit mehr zurückgeben zu können“, berichtet Sven Teuber. „Dazu braucht es gemeinsames Vorgehen, um sicher wieder mehr Selbstbestimmung und Freiheit zu erreichen. Dazu braucht es einen Plan für Trier. Unser Plan für Trier soll hier einen Vorschlag unterbreiten, der zu weiteren Ideen animieren soll und einlädt, weiterentwickelt zu werden. Für uns Sozialdemokrat:innen in Trier ist diese Chance für Trier durch die Landesregierung eine, die wir gerne mit diesem ‚Trier-Plan‘ unterstützen und schneller voranbringen wollen.“

Das Konzept sieht vor, eine breite Möglichkeit der Testung und konsequente Nachverfolgung von Kontakten zu gewährleisten. Dabei schwebt den Sozialdemokrat:innen vor, drei Buslinien durch Triers Stadtteile touren zu lassen. Die Busse sind mobile Teststationen, die zwischen Montag und Samstag nach festen Fahrplänen tagsüber unterwegs sind. Nach vorheriger digitaler oder telefonischer Anmeldung können an zentralen Haltestellen in den jeweiligen Stadtteilen dann die kostenfreien Tests durchgeführt werden. Bei negativem Test bekommt die Person dann das „Trier-Ticket“ mit dem für den Tag dann jedes Angebot nutzbar ist, mit Mundschutz, Abstand und Hygiene. Das „Trier-Ticket“ ist dabei also der Türöffner nicht nur für Angebote in der Innenstadt, sondern auch in allen Stadtteilen. Mit diesem völlig neuen Ansatz wollen die Sozialdemokrat:innen sowohl Wege reduzieren als auch alle Angebote in der Stadt unterstützen, unabhängig von ihrem Standort. In der Innenstadt sollen vom Hauptbahnhof über den Domfreihof, den Viehmarkt, den Kulturkiosk in der Südalle und dem Karstadtgebäude fünf Teststationen eingerichtet werden, die an sieben Tagen die Woche für 10 Stunden pro Tag öffnen sollen. Hier sollen keine Voranmeldungen notwendig sein, weil hier die Abstandsmöglichkeiten besser gewährleistet werden können als dies bei den mobilen Busstationen der Fall ist. Außerdem wird so der spontane Besuch in der Innenstadt erleichtert und auch für Einpendelnde aus dem Umland ohne Probleme möglich. Für die unerlässliche, lückenlose Kontaktnachverfolgung setzen die Sozialdemokrat:innen auf die Anfang April dafür ausgerüstete Corona-Warn-App, die bereits auf rund 26 Millionen Smartphones installiert ist. Anfang April soll hier die digitale Kontaktverfolgung mittels eines Check In einfach möglich sein und per QR Code Scan funktionieren. Die Verwendung einer so verbreiteten App in allen für den Publikumsverkehr in Trier geöffneten Einrichtungen erscheint sinnvoll, statt immer wieder neue Apps zu erfordern und so nur schwer einen umfassenden Überblick über eine Kontaktkette von Infizierten zu bekommen. Hier gelte die Devise: Bewährtes stärken und überall anwenden, um so einfach wie möglich, so sicher wie nötig und umfassend erfasst Kontakte alarmieren zu können, sollten Infektionen registriert worden sein. Diese Datensätze sollen dann auch technisch gezielt dem Gesundheitsamt übermittelt werden können, so die Auskunft der Appentwickler der deutschlandweiten Corona Warn App. Insellösungen sind für die Sozialdemokrat:innen Übergangswege gewesen, bis nun endlich dieses zentral verfügbare Angebot zur Verfügung steht.


Durch den großen Zusammenhalt vieler Akteure haben wir gemeinsam sehr viel erreicht. Ich freue mich, dass ich nun unseren ‚Trier-Plan‘ vorstellen durfte, um die Entwicklung hin zu mehr Freiheit zu unterstützen. Mir ist es ein Anliegen, selbst mit diesem Vorschlag mitzugestalten und dabei auch aufzuzeigen, wie wichtig es mir ist, wieder den Sport, die Kultur, die Gastronomie und viele weitere Angebote mehr genießen zu können. Diese Lebendigkeit, Geselligkeit und Vielfalt zeichnen uns gerade in Trier aus, sodass wir alle uns aufgerufen fühlen sollten, Ideen einzubringen, wie wir dies schnell, sicher und nachhaltig wieder leben zu dürfen. Dabei gilt es für uns und mich die starke Innenstadt ebenso wie die breite dezentrale Stadtteilstruktur mit Senior:innencafés, Elternstammtischen und Heimatvereinen im Blick zu haben. Deshalb bieten wir mit unserem ‚Trier-Plan‘ eine Struktur, die auch dezentral Angebote unterbreitet sowie bewährte Strukturen stützt, ohne große Infrastrukturkosten aufzuwerfen“, erläutert Sven Teuber den „Trier-Plan“. 


Teuber setzt mit seinen Sozialdemokrat:innen dabei auch auf eine enge wissenschaftliche Begleitung und schlägt diese auch für den „Trier-Plan“ vor: „Ohne die herausragende Arbeit der Wissenschaft wären wir weder bei den Vorsorgemaßnahmen noch bei den Bekämpfungsmitteln so effektiv, schnell und wirksam vorangekommen. Die Entwicklung des Impfstoffs von Biontech aus Mainz wird zurecht als weltweit leuchtendes Beispiel dieser Leistungen genannt, ich will sie aber stellvertretend für die Vielzahl an Wissenschaftler:innen sehen, die im Großen wie im Kleinen unserem Alltag die größtmögliche Sicherheit in einer Pandemie geben konnten. Durch die Einbindung der Wissenschaft auch in die Durchführung des ‚Trier-Plan‘ wollen wir weiter Erkenntnisse gesammelt wissen, die sowohl die Wirksamkeit als auch die Übertragbarkeit auf andere Regionen beleuchten. Diese Erkenntnisse stärken uns darin, die effektivsten Lösungen bereitzuhalten, um das Leben so sicher wie möglich und so selbstbestimmt wie möglich auch in solchen Krisen aktuell und in Zukunft zu gestalten.“ 


Der „Trier-Plan“ ist auf sventeuber.de online abrufbar und soll bewusst als Vorschlag gedacht sein, der zur weiteren Diskussion anregt und einlädt, damit die besten Ideen sich am Ende durchsetzen und von der Verwaltung in die Umsetzung kommen können. Teuber fasst hierzu abschließend zusammen: „Gemeinsam arbeiten und entwickeln. Gemeinsam sich und andere weiterhin vor Infektionen schützen. Gemeinsam wieder zu mehr Selbstbestimmung und Freiheit gelangen. Dies ist unser Antrieb und dies wollen wir mit dem ‚Trier-Plan‘ so anschieben, das Trier gemeinsam diesen Weg im April begehen kann.”

„Der Trier Plan“
by Sven Teuber

(1) Was?
tagesgültige freie Zugänge mit Mundschutz in Kultur, Bildung, Sport, Gastronomie, Einzelhandel und Co.

(2) Wie?

  • „Trier-Ticket“ als Eintrittskarte (Negativ-Test-Nachweis)
  • Digitale Kontaktverfolgung in allen Einrichtungen über stadteinheitliche APP, die mit Gesundheitsamt gekoppelt wird.

(3) Wo?

  • Die Stadt bietet – zusätzlich zu den bereits bestehenden, beim Land registrierten
    Teststationen im Stadtgebiet – eine kostenfreie Testmöglichkeit an folgenden Standorten:
    • Mobile Busteststationen, für die die SWT Infrastruktur bereitstellt, touren Montag bis Samstag zwischen 8:00 und 17 Uhr durch Triers Stadtteile. Nach einem festen Fahrplan touren diese und halten an mindestens einem
    zentralen Standort im Stadtteil. Nach digitaler (siehe Terminportal der Stadt z.B. für Stadtmuseum, KFZ-Zulassungsstelle und Co.) oder telefonischer Terminvereinbarung werden so dezentral Tests angeboten
    und können in der ganzen Stadt Angebote des täglichen Lebens nutzbar gemacht werden und dies nicht nur auf
    die Innenstadt beschränkt bleiben. Noch dazu werden Wege reduziert, Selbstbestimmtheit gefördert und
    Angebote unabhängig vom Standort gleichbehandelt:
    o Linie A:
    Ehrang/Quint, Biewer, Pfalzel, West/Pallien, Euren/Herresthal, Zewen
    o Linie B:
    Ruwer/Eitelsbach, Nord, Alt-Kürenz, Neu-Kürenz, Alt-Tarforst, Neu-Tarforst, Filsch, Irsch
    o Linie C:
    Kernscheid, Olewig, Gartenfeld, Heiligkreuz, Mariahof, Castelnau, Feyen-Weismark, Süd
    • Innenstadt zwischen 07:30 und 19 Uhr – ohne vorherige Terminvereinbarung:
    o Karstadtgebäude
    o VHS am Domfreihof
    o Busteststation Viehmarktplatz
    o Busteststation Hauptbahnhof
    o Kulturkiosk Südallee (EGP)

(4)

  • Das „Trier-Ticket“ wird ausgehändigt (je nach Wunsch: per QR Code zur digitalen Nutzung und Nachweis über die zentrale „Corona Warn APP“ oder physisch), wenn der durchgeführte Schnelltest ein negatives Ergebnis ausweist.

(5)

  • ALLE Einrichtungen mit Publikumsverkehr in der Stadt Trier bieten die digitale Kontaktnachverfolgung per App für ihre Kund:innen und Mitarbeiter:innen an. Da die zentrale „Corona Warn App“ bereits auf rund 26 Millionen Endgeräten installiert ist und diese App ab Anfang April den digitalen Check-In zur Kontaktnachverfolgung anbietet, sollte man sich auf diese Warn-App verständigen und einheitlich verwenden. Dies erleichtert es allen in Trier wohnhaften oder nach Trier einreisenden/einpendelnden Menschen und erfordert kein weiteres Tool.

(6)

  • In Kooperation mit den Hochschulen in Trier und z.B. dem Fraunhofer-ITWM Kaiserslautern wird
    eine wissenschaftliche Begleitung des umgesetzten „Trier-Plan“ gestartet, um Erkenntnisse zu erzielen, die überregionale Übertragbarkeit zum Untersuchungsziel hat sowie auch eine noch breitere Datenbasis für die Bekämpfung dieser und eventuell folgender Pandemien ermöglicht.

(7) Wann?

  • Start im April. Begleitende Evaluierung auf Wirksamkeit, Alltagstauglichkeit, Akzeptanz, …
    und dann monatliche Bilanzen hierzu.