Die rasant eingetretene Regelinsolvenz des Exhaus e.V. hat alle Bürger:innen in Trier überrascht. Dieser Verlust einer beinah 50-jährigen Institution macht betroffen. Und die Frage steht im Raum, wie es nun weitergeht. Für uns als SPD-Fraktion stand dabei im Vordergrund, dass die Angebote und Strukturen weitergeführt und vor allem erhalten werden sowie der Schießgraben als Raum für die Jugend und Jugendkulturarbeit weiterhin ertüchtigt wird. Wie die anderen Fraktionen begrüßen wir daher das schnelle und proaktive Handeln der Verwaltung.
Kein Zeitaufschub
Entgegen anderer Verlautbarungen gibt es keinen Zeitaufschub, um eine nachfolgende Trägerstruktur zu finden. Aus insolvenzrechtlicher Sicht muss bis zum 31.12.2020 eine neue Trägerschaft gefunden werden, die die Angebote teilweise oder im gesamten übernimmt. Aufgrund der drängenden Zeit wäre eine offene Lösungssuche daher begrüßenswert gewesen.
Angebote gefährdet
Doch der in der letzten Ratssitzung verabschiedete Antrag von CDU/Linke/Grünen schränkt die Lösungsfindung auf einen einzigen Träger ein. Einer eventuellen Sicherung der Angebote durch mehrere Träger wurde so ein Riegel vorgeschoben. Was geschieht, wenn sich dieser eine Träger nicht finden lässt? Trotz mehrfacher Nachfragen wurde dies von den Antragstellern nicht beantwortet und auch die Klarstellung der grünen Sozialdezernentin Elvira Garbes, dass dieses Vorgehen für den Erhalt nicht hilfreich sei, wurde ignoriert. Sollte sich also kein alleiniger Träger finden, so werden durch diesen Antrag die vom Exhaus erarbeiteten Strukturen und sozialen Angebote massiv gefährdet. Das erklärt, warum wir als SPD-Fraktion diesem Punkt nicht zustimmen konnten.
Julia Bengart
Jugendpolitische Sprecherin