Prostitution ist legal. Und die Stadt Trier ist laut aktueller Gesetzeslage verpflichtet, Straßenprostitution zuzulassen. Deshalb ist es für uns als SPD-Fraktion im Trierer Stadtrat – unabhängig von der moralischen Dimension des Themas – absolut notwendig, dass die Rahmenbedingungen auf dem Trierer Straßenstrich eine menschenwürdige « Berufsausübung » für Sexarbeiter*innen ermöglichen. Kein Licht, keine Toilette, keine Waschmöglichkeit, keine Mülleimer – diese Zustände sind nicht länger haltbar und müssen dringend verbessert werden. Deshalb fordern wir mit unserem Antrag in der nächsten Stadtratssitzung am 28. Januar, dass der Straßenstrich in der Ruwerer Straße mit sanitären Anlagen, Müllbehältern und einer angemessenen Beleuchtung ausgestattet wird. Weiterhin soll der Zeitrahmen der « Berufsausübung » ausgeweitet werden. Es muss ein Kompromiss gefunden werden, der sicherstellt, dass Frauen sich nicht mehr in so starkem Maße den Gefahren nachts auf der Straße aussetzen müssen, und gleichzeitig auch den Bedenken der Anwohner*innen Rechnung trägt. Mit der Verbesserung der Rahmenbedingungen auf dem Straßenstrich können wir dazu beitragen, dass sich die Prostituierten sicherer und weniger stigmatisiert fühlen und Gefahren und Gewalt abgebaut werden.
Weiterhin trägt eine angemessene Ausstattung des Straßenstriches dazu bei, das Verständnis der Anlieger*innen für die betroffenen Frauen zu verbessern. Wenn sich durch die geforderten Maßnahmen zum Beispiel der herumliegende Müll vermeiden und die gegenseitige Akzeptanz erhöhen lässt, können insbesondere die Frauen, die ohnehin schon häufig genug zahlreichen Widrigkeiten ausgesetzt sind, profitieren.
Isabell Juchem
Frauenpolitische Sprecherin