„Klimastadt Trier“ – unter diesem Titel stellt die SPD-Stadtratsfraktion am 17. Dezember in der öffentlichen Sitzung des Stadtrates einen Antrag mit dem Ziel, Trier noch weiter zu einer ökologisch-nachhaltigen Stadt zu entwickeln.
„Derzeit tagt die UN-Klimakonferenz in Madrid. Während die Welt auf die Ergebnisse der Beratungen der Regierungschefs wartet, wollen wir in Trier den nächsten Schritt gehen“, so Sven Teuber, SPD-Fraktionsvorsitzender. „Wir arbeiten schon seit über einem Jahrzehnt daran, den ökologischen Fußabdruck unserer Stadt nachhaltig zu verkleinern. Daher soll die Verwaltung damit beauftragt werden, bis zur Ratssitzung am 10. März 2020 eine Bilanz zur Wirkung der bisherigen Maßnahmen vorzulegen“, so Teuber weiter.
Der Antrag der SPD-Fraktion sieht vor, dass der Stadtrat die bisherige Arbeit für Nachhaltigkeit und positive Klimapolitik unterstreicht und Trier zur „Klimastadt“ ausgerufen werden soll. Dieser Titel soll beim Ministerium des Inneren seitens der Stadtverwaltung beantragt werden und gleichberechtigt neben dem Titel „Universitätsstadt“ auf Ortsschildern, an Bahnhöfen, in Veröffentlichungen und offiziellen Dokumenten verwendet werden.
„Bereits mit dem Ratsbeschluss im Dezember 2007 wurde ein Meilenstein beschlossen. Dieser sah vor, dass zukünftig die städtische Stromversorgung aus 50 % erneuerbaren Energien bezogen werden solle, die möglichst regional erzeugt werden. Nach unseren Informationen ist dieses Ziel nahezu erreicht, was eine enorme Leistung ist, auf der wir weiter aufbauen wollen. Noch dazu haben wir mit dem 1. Aktionsplan für Entwicklungs-politik bundesweit eine Vorreiterrolle eingenommen. Wir haben uns konkrete Ziele und Maßnahmen für ein ökologisch-nachhaltiges, faires und international verantwortungsbewusstes Trier gesetzt, die aus Trier ein Zeichen setzen, mit dem wir andere zur Nachahmung animieren wollen“, bekräftigt Teuber die hohe Relevanz des Antrags seiner SPD-Fraktion.
Die Verwaltung soll damit beauftragt werden, die bisher von Stadt und Stadtwerken Trier erreichten Klimaziele den Klimazielen von Paris für das Jahr 2030 gegenüberzustellen und dem Rat in seiner Sitzung am 22. September 2020 ein Vorschlag zu unterbreiten, wie eine Aktualisierung des gültigen Ratsbeschluss aus 2007 der Erreichung der Klimaziele 2030 gerecht werden könnte.
„Bei diesen Maßnahmen ist uns besonders wichtig, dass wir die Triererinnen und Trierer mitnehmen. Daher soll die Verwaltung zusammen mit den Stadtwerken Trier und der Lokalen Agenda 21 für das 2. Quartal 2020 ein Format aufsetzen, um über die o. g. Ziele, mit den Bürgerinnen und Bürgern in einen Dialog zu treten. Die Ergebnisse sollen dann in den Vorschlag für die Aktualisierung des Ratsbeschlusses aus 2007 eingearbeitet werden. Umweltschutz und soziale Verantwortung lassen sich nicht verordnen, sondern müssen akzeptiert und täglich gelebt werden, wenn sie erfolgreich sein sollen. Daher sehen wir die Stadt in der Pflicht, einen solchen dauerhaften Dialogprozess anzubieten“, so der Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende Sven Teuber.
Ludger Körholz
Freude und Erleichterung über einen solch guten Antrag. Es möge ein wirksamer Baustein werden, der viele Bürger motiviert, der Tätigkeit und Solidarisierung mit dringend nötigen Zielen fördert. Die Idee einer Erfassung, einer Bestandsaufnahme ist gut. Und genau das bräuchten wir als einzelne Bürger auch – eine einfache, standardisierte, schnell verfügbare Form der privaten Erfassung . Das ermöglicht und verbessert Vergleichbarkeit, Verbesserungsmöglichkeiten, kann sportlich angeschoben werden und “Verordnet”. Dieses Wort bitte bedenken und verwenden – oder ein genehmes Synonym. Viele, viele Bürger staunen über die Angst vor diesem Wort. “Verbot”/”Verbotspartei”/”die Menschen nicht mitnehmen” haben sich zu schädlichem Killervokabular entwickelt.
Hier endet dann die Debatte. Und in der Folge endet dann wohl auch ein heftiger Einsatz für notwendige Änderungen noch ehe er richtig begonnen hat. Wir alle leben mit Regeln Verboten, Geboten und passen diese ständig an. “WIR müssen” heisst vielleicht die korrekte Vokabel. Und zulässige Gedanken und Pläne könnten beginnen mit “WIR dürfen nicht mehr”.
Erschreckender Weise wird diese Erfassung vermieden: ein Fragenkatalog, eine Ermittlung, was Bürger alles unterstützen würden in Richtung Klimarettung, wenn es denn käme. Vermutung: wir würden staunen und eine Mehrheit steht bereit. Das wären dann alles soziale Demokraten.