Trier ist eine familienfreundliche Stadt. Viele Elternteile möchten Erziehungsaufgaben wahrnehmen und zugleich berufstätig sein. Arbeit zu haben und arbeiten zu können bedeutet für Familien, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Arbeitszeiten sind heutzutage jedoch nicht mehr an die üblichen 9-17 Uhr-Zeiten gebunden. Viele Arbeitnehmer/innen gerade in Trier sind in Branchen wie zum Beispiel der Gesundheitswirtschaft, der Pflege, dem Tourismus und dem Einzelhandel beschäftigt, wo Schichtarbeit oder Arbeitszeiten bis mindestens 20 Uhr am Abend gang und gäbe sind. Familien mit beiden Elternteilen leisten die Betreuung ihrer Kinder oft durch verschobene Arbeitszeiten, was dann zu Lasten der gemeinsamen Familienzeiten geht. Alleinerziehenden ist diese Möglichkeit komplett genommen. Rund die Hälfte dieser Personengruppe gibt in Gesprächen an, arbeiten gehen zu wollen, wenn sich die Betreuungssituation für die Kinder ändert.
Der Kita-Platzausbau mit einigen geplanten Neubauten in den kommenden Jahren bietet jetzt die Gelegenheit, gezielt Einrichtungen zu bauen, die mit einem veränderten Raumprogramm einem ausgeweiteten Öffnungszeitenmodell bis 20 Uhr Rechnung tragen. So wären bestehende Einrichtungen nicht gezwungen, unnötige Umstrukturierungen vorzunehmen und wären nicht mit Aufgaben überfordert, für welche die Einrichtungen räumlich und personell nicht ausgelegt sind. Die SPD-Fraktion hat einen entsprechenden Antrag gemeinsam mit den anderen Ratsfraktionen erarbeitet, der als Grundsatzbeschluss die Stadtverwaltung auffordert, entsprechende Konzepte mit den Einrichtungen zu entwickeln. So bleibt Trier attraktiv für Familien!
Tamara Breitbach, Frauen- und Familienpolitische Sprecherin