Die neue Spielzeit hat wieder Fahrt aufgenommen. Fast programmatisch las man zu Beginn der „Dreigroschenoper“ auf dem Eisernen Vorhang: „Es muss etwas Neues geschehen!“ Dieses Zitat aus Brechts Bettlerstück wirkte wie ein Motto für die kommende Spielzeit, die keine wirkliche Überschrift durch die Übergangsleitung erhalten hat.

Und in der Tat geschieht etwas Neues. Wer in den ersten Premieren genau hinschaute, merkte, dass sich die Publikumsreihen wieder füllen. Besucherinnen und Besucher vergangener Tage trauen sich zurück und schenken dem Theater wieder ihre Zuneigung. Ein Aufbruch?

Zumindest deutet manches darauf hin. Die Abozahlen sind im Sommer deutlich gewachsen. Bis Mitte September konnte die Theaterkasse über 350 neue Abos verkaufen. Das sind 25 Prozent mehr als im letzten, schwierigen Jahr. Ein Hoffnungsschimmer!

Noch ist viel zu tun im Theater. Aber die Qualität der Produktionen und das große Engagement der Künstlerinnen und Künstler rechtfertigen, neues Vertrauen in die so wichtige Kultureinrichtung zu schenken.

Markus Nöhl,
kulturpolitischer Sprecher