Es sei „eine Schande“, was mit den Wohnhäusern in der Burgunderstraße gerade passiere: Darüber waren sich die Teilnehmer einer Ortsbegehung auf dem Petrisberg einig. Anlässlich eines Besuchs des stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Sören Bartol, zu dessen Fachgebiet der Wohnungsbau gehört, traf sich die Trierer SPD nach dem Rundgang mit Bauunternehmern, Quartiermanagerinnen und einer Reihe interessierter Gäste im Restaurant „Monte Petris“. Vermittelt hatte das Treffen die Trierer SPD-Bundestagsabgeordnete Katarina Barley, die auch die nachfolgende lebhafte Diskussion leitete.

Dem harschen Urteil über den Umgang mit dem Burgunderviertel schloss sich auch der SPD-Kandidat für das Amt des Trierer Oberbürgermeisters Wolfram Leibe an. In einer Stadt, in der neuer Wohnraum händeringend gesucht werde, sei es inakzeptabel, ein solches Areal mit rund 180 Wohnungen in solider Bausubstanz brach liegen und verfallen zu lassen. Kritik erntete dabei vor allem die Besitzerin der Siedlung, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Diese hatte sich in Bezug auf ihre Preisforderungen aus Sicht der Stadt Trier bisher sehr unbeweglich gezeigt. Die beiden sozialdemokratischen Abgeordneten sagten zu, umgehend ein Gespräch mit dem Behördenleiter zu führen. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht ein konzilianteres Gebaren gerade dieser Institution gegenüber den Kommunen ausdrücklich vor.

Leibe machte in seinem Beitrag nochmals deutlich, dass die Erweiterung des Wohnungsangebots für Trier eine hohe Priorität habe. Hier müssen die Partner aus Wohnungswirtschaft, Verwaltung und sozialer Stadtentwicklung gemeinsam Erfolge erzielen. Leibe brachte auch die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft vor, um die wichtigen Ziele des sozialen Wohnungsbaus und der Barrierefreiheit besser umsetzen zu können.

Der SPD-Spitzenkandidat und Parteivorsitzender Sven Teuber hatte in seiner Begrüßung bereits das Ziel, 2000 neue Wohnungen in den nächsten fünf Jahren in Trier zu errichten, vorgegeben. Hierzu sei seine konsequente Nutzung von anstehenden Konversionsflächen, der Neuausweisung von Baugebieten und der Verdichtung in der Innenstadt notwendig.

Lebhaft gestaltete sich der Dialog mit den Bauunternehmen, die auch gegenüber der Stadt Kritik übten. Teuber hielt dagegen, gab aber auch zu, dass man sich nicht nur eine andere Politik in diesem Bereich wünsche, sondern auch eine neue personelle Zuständigkeit nach der Kommunalwahl.

(Pressemitteilung der Trierer SPD vom 19. Mai 2014)